Am 14. Oktober war der Kreisvorstand der SPD Reinickendorf zu Gast im Humboldt-Krankenhaus. Im Gespräch mit Dr. Johannes Danckert, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung von Vivantes ging es um aktuelle politische Herausforderungen der Krankenhausreform und den Investitionsbedarf des größten Reinickendorfer Krankenhauses.
In einem interessanten Vortrag erläuterte Dr. Danckert die Komplexität der Planungen von Leistungen die ein Krankenhaus anbietet und den Grundansatz der hinter der Krankenhausreform steht. Leistungen sollen auf weniger aber dafür spezialisierte Standorte konzentriert werden, da die Qualität, zum Beispiel von Operationen steig, wenn sie häufig durchgeführt werden, die Ärzte und das Pflegepersonal also mehr Erfahrungen mit dem jeweiligen Krankheitsbild haben. In der Folge würden es kleine Krankenhäuser aber schwerer haben bestehen zu bleiben.
Das Humboldt-Krankenhaus sei aber gut auf die Krankenhausreform vorbereitet, so dass sich niemand über den Standort Sorgen machen müsse, betonte auch der Reinickendorfer Gesundheitsstadtrat Uwe Brockhausen in der anschließenden Diskussion. Schwieriger sei da schon der hohe Investitionsbedarf des Krankenhauses, dessen Gebäude im nächsten Jahr 40 Jahre alt werden und einen entsprechend hohen Modernisierungsbedarf haben. Dr. Danckert bezifferte diesen auf mehr als 500 Millionen, die in den kommenden Jahren investiert werden müssen. Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Abgeordnetenhausfraktion Bettina König wies darauf hin, dass der Bau und der Betrieb von Krankenhäusern eine Aufgabe des Landes sei und dass trotz schwieriger Haushaltssituation mehr in die Gesundheitsversorgung investiert werden müsste. Die Berliner Krankenhäuser seien oft von der Infrastruktur und der Ausstattung nicht mehr auf der Höhe der Zeit.
Eine besondere Herausforderung sei die Modernisierung im laufenden Betrieb, der mit vielen Einschränkungen verbunden sei, mehr Zeit und Geld koste. Mit der Frage, ob dann nicht ein Neubau auf dem ehemaligen Gelände des Flughafen Tegel eine Idee wäre über die es sich lohnen würde genauer nachzudenken, beendete der SPD-Kreisvorsitzende Gilbert Collé die interessante Diskussion an diesem Abend, nicht ohne sich bei Dr. Danckert für die interessanten Einblicke zu bedanken.